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Kanadas vergessene
Küste - Im Regenwald des Großen Bären
Leseprobe:
Britisch-Kolumbien besitzt den letzten
grossen Küstenregenwald der gemässigten Breiten dieser Erde. Er
bedeckt eine topographische Anatomie von atemberaubender Geologie, und seine
rauhe Schönheit, seine kolossale biologische Vielfalt und seine schiere
Ausdehnung weisen ihn als eines der grossartigsten Meisterwerke der Natur aus.
Dieser vorwiegend aus Koniferen bestehende Regenwald repräsentiert ein so
mannigfaltiges Ökosystem wie kaum ein anderes, und er ist Lebensraum
für eine Vielzahl gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Arten wie
Wildlachse, Wölfe, Grizzlies und Kermode-Bären. Seine biologische
Produktivität ist unübertroffen, denn mit einer Biomasse von 1.200
Tonnen pro Hektar liegt sie um 40 Prozent höher als sogar die tropischen
Regenwälder. |
Neben seinen ästhetischen und
biologischen Besonderheiten ist der Küstenregenwald das Herzstück
für Britisch-Kolumbiens Fischerei und Fremdenverkehr. Der Regenwald ist
aber auch das Zuhause für unzählige Indianer-Völker, deren
spirituelles und kulturelles Leben eng mit der Gesundheit des Waldes
verknüpft ist. |
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Schmerzlich müssen wir heute
feststellen, dass schon die bisherige verantwortungslose Ausbeutung der
Wälder durch fehlenden Schutzstatus diese einzigartigen indigenen
Zivilisationen gravierend gefährdet hat. Die Regierung von
Britisch-Kolumbien hat erst vor kurzem begonnen, die Bedeutung seiner
nördlichen Regenwaldküste zu erkennen und hat deshalb kleine Gebiete
als Naturparks ausgewiesen. Solche Bruchstücke sind jedoch viel zu klein,
um die notwendige biologische Vielfalt zu erhalten. |
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Biologen aus aller Welt wissen inzwischen
um den unheilvollen Zerfall von Biosystemen bei insel-ökologischen
Naturschutzgebieten wie Yellowstone, Banff und die Serengeti. Sie stellen heute
die Frage, ob irgendeines der heutigen Naturreservate überhaupt gross
genug ist, den stetig fortschreitenden Verfall von Ökosystemen abzuwenden.
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Wird es zu Beginn des zweiten
Jahrtausends bald so sein, dass der letzte Elefant und der letzte
Grizzlybär nur noch künstlich ernährt werden kann? Mit einer
Ausdehnung von 3,2 Millionen Hektar ist der Regenwald des Großen
Bären neunmal so gross wie der Olympic Nationalpark, fünfmal so gross
wie Banff und doppelt so gross wie die Serengeti, obwohl seine produktive
Waldfläche nur 224.000 Hektar beträgt. Dieser letzte
Küstenregenwald bietet der Menschheit die einmalige und die einzige
Gelegenheit, einen ausreichend grossen Teil davon unter Schutz zu stellen, um
das Überleben seiner Bestandteile zu gewährleisten. Kanada hat es
damit in der Hand, eine Naturattraktion erster Güte zu schaffen und
zugleich ein grosses Ökosystem zu bewahren, das als wirkungsvoller
Biofilter gegen globale Klimaveränderungen von nicht zu
unterschätzender Bedeutung ist.
(aus dem Vorwort von Robert F.
Kennedy, Jr.) Jan.2001 |
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Triangle Island ist einer der wenigen Plätze dieser Erde
wo Weißkopfseeadler noch am Boden nisten.
Entnommen aus dem Buch
"Kanadas vergessene Küste".
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Neu erschienen: Unsere Welt in Gefahr – Klimawandel und Zivilisation
von Stephen Henighan, Kanada, mit einem Vorwort von Mojib Latif, Kiel
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